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Im Nachtdienst leistungsfähig bleiben

3. Juli 2025

Im Nachtdienst leistungsfähig bleiben

Arbeiten im Schichtdienst stellt den Körper vor besondere Herausforderungen. Unregelmäßige Arbeitszeiten beeinflussen nicht nur den Schlaf-Wach-Rhythmus, sondern auch das Essverhalten. Pflegekräfte, die oft in wechselnden Schichten arbeiten, sind besonders gefährdet, ungünstige Essgewohnheiten zu entwickeln – etwa tagsüber wenig zu essen und abends Heißhungerattacken zu erleben. Dabei hilft eine ausgewogene Ernährung den Körper optimal mit Nährstoffen zu pflegen.

Doch wie sieht es eigentlich im Nachtdienst aus? Insbesondere nachts entsteht ein Leistungstief und der kleine Hunger kann sich auch schon melden. Ist es dann gesund, etwas zu essen? 

Nachts arbeitet der Körper anders als tagsüber

Die innere Uhr des Körpers ist auf einen festen Tag-Nacht-Rhythmus ausgelegt. Der Stoffwechsel, die Hormone und auch der Verdauungstrakt passen sich dem circadianen Rhythmus an. Was verändert sich grundlegend im Körper, wenn der Nachtdienst ansteht?

  • Die Hungergefühle werden gefördert: Schichtdienst fördert die Ausschüttung des Hormons Ghrelin, das Appetit und Essensgelüste steigert. Einige Pflegekräfte verspüren in der Nacht oder am darauffolgenden Tag mehr Hunger. 
  • Der Verdauungstrakt arbeitet langsamer: Wenn etwas während dem Nachtdienst gegessen wird, dann dauert es viel länger, bis das Essen vom Magen ordentlich vorverdaut wird. Es kann ein Völlegefühl entstehen, wenn das Essen zu schwer verdaulich war. 
  • Die Körpertemperatur sinkt ab: Womöglich war es dir im Nachtdienst auch schon mal etwas kalt. Das liegt daran, dass die Körpertemperatur physiologisch abgesenkt wird. 
  • Die Glukosetoleranz ist in der Nacht verringert: Wenn du nachts ein Stück Obst isst, dauert es weitaus länger, bis die Glucosebausteine in deine Körperzellen aufgenommen und verstoffwechselt werden. Deshalb ist es ausschlaggebend, wenn du etwas isst, was du dann essen könntest. 

Die 3 bewährten Ernährungstipps für den Nachtdienst

1. Nicht zu spät im Nachtdienst essen

Manche Pflegekräfte brauchen einen kleinen oder doch größeren Snack in der Nacht. Der kleine Hunger und auch das Leistungstief kündigen sich bereits an. Es ist dennoch entscheidend, den kleineren bzw. größeren Snacks vor allem noch vor Mitternacht einzunehmen. Für den Blutzuckerstoffwechsel ist es eher ungünstig, wenn in der zweiten Nachthälfte etwas gegessen wird. 

2. Esse tagsüber ausreichend

Plane dir das Frühstück, das Mittagessen sowie das Abendessen wie üblich ein. Je nährstoffärmer du dich tagsüber ernährst, desto größer ist der Essdrang am Abend und in der Nacht. Damit du mehr Kontrolle darüber hast, was du im Nachtdienst isst, ist es wichtig, tagsüber nährstoffreich und ausgewogen zu essen. Der Körper holt sich die Nährstoffe, auch wenn es dann die Merci-Packung ist, die auf der Pflegestation herum liegt. 

3. Wähle leicht verdauliche Lebensmittel als Snack

Vor allem am Abend und in der Nacht verringert sich die Verdauungsleistung. Dadurch braucht der Körper viel länger, um die Snacks und die Mahlzeiten zu verdauen. Verdauungsprobleme und auch das Völlegefühl werden gefördert, wenn das Essen zu sehr im Magen liegt. Deshalb ist Rohkost nicht die beste Wahl, auch wenn es so gesund ist. Würzige Gemüsesuppe, warme Panini mit Tomate und Mozzarella oder auch ein warmes Porridge mit Zimt sind für den Magen-Darm-Trakt eine Wohltat. 

Die wichtigste Frage habe ich euch noch nicht beantwortet! Ist es nun gut und sinnvoll, nachts zu essen oder nicht? Grundsätzlich hilft ein kleiner Snack vor Mitternacht dem Leistungstief vorzubeugen. Manche Pflegefachkräfte brauchen auch einen Snack, weil die Essensgelüste und der kleine Hunger sich zu einem Essdrang entwickeln können. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass es besser wäre, zu fasten und nachts nichts zu essen.

Aufgrund meiner Expertise möchte ich dir trotzdem diesen wichtigen Tipp mitgeben: Höre auf deine Körper Stimme. Wenn es dir gut tut, etwas Warmes im Nachtdienst zu essen, dann ist es auch sinnvoll für dich. Denn wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit in der Nacht auch reduziert ist. Wenn dir ein kleiner Snack vor Mitternacht hilfreich ist, dem Leistungstief in der Nacht zu entkommen, dann ist womöglich diese Strategie am besten für dich geeignet. Wenn das nächtliche Fasten für dich machbar ist, dann probiere das für dich aus!

Im Praxisbuch Ernährung im Schichtdienst. Mahlzeitenrhythmus und Schlafhygiene im pflegerischen Alltag, erfährst du mehr darüber worauf du achten kannst.

Beste Grüße,
Diätologin
Petra Hömens

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Buchrezension: Genussvoll die Welt retten

14. April 2025
Genussvoll die Welt retten Andrea Kasper-Füchsl

Buchrezension: Genussvoll die Welt retten

Das Kochbuch Genussvoll die Welt retten – Vegetarische und vegane Rezepte für jede Jahreszeit wurde von Andrea Kasper-Füchsl geschrieben – und ich freue mich sehr, dieses praktische und liebevoll gestaltete Werk einer Berufskollegin vorstellen zu dürfen. Andrea Kasper-Füchsl ist freiberufliche Diätologin und arbeitet in Linz sowie in St. Martin im Mühlkreis.

Pflanzenbasierte Ernährung ist längst nicht mehr nur etwas für Vegetarier oder Veganer – sie kann auch für alle Fleischliebhaber eine genussvolle Bereicherung sein. Dieses Buch überzeugt mit einer Vielzahl abwechslungsreicher Rezepte und vermittelt dabei auch fundiertes ernährungswissenschaftliches Wissen.

In diesem Blog-Beitrag gebe ich dir einen kleinen Einblick in das Kochbuch – und verrate dir, welche Rezepte zu meinen persönlichen Favoriten geworden sind.


Ein Blick ins Buch

Das Kochbuch Genussvoll die Welt retten! erschien im Mai 2024 bereits in der 2. Auflage – ein schönes Zeichen dafür, wie gut es ankommt! Es enthält insgesamt 96 vegetarische und vegane Rezepte, sortiert nach den vier Jahreszeiten.

Doch es ist weit mehr als ein reines Kochbuch: Andrea Kasper-Füchsl verbindet in ihrem Werk alltagstaugliche Rezepte mit wertvollem Ernährungswissen. Besonders hilfreich finde ich die kompakten Informationen zum „Mahlzeitensystem“ und zur ausgewogenen Zusammenstellung der Gerichte. Auch das Thema klimafreundliche Ernährung findet seinen Platz und wird anschaulich erklärt.


Was mir besonders gut gefallen hat

  • Übersichtliche Gliederung nach Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter – für jede Saison gibt es passende Rezepte.

  • Vielfalt an Gerichten: Neben Hauptspeisen findest du Frühstücksideen, Desserts sowie kreative Extras wie Chutneys, fermentierte Spezialitäten, Gewürzpasten und Pestos.

  • Vegetarisch oder vegan – ganz flexibel: Bei vielen Rezepten werden direkt Austauschmöglichkeiten angegeben, sodass du sie ganz nach deinen Vorlieben gestalten kannst.

  • Praktische QR-Codes: Sie führen zu hilfreichen Materialien und Videos, z. B. zur Vorlage „Mahlzeit mit System“ oder dem Wochen-Speiseplan.

  • Einfache Umsetzung: Die Rezepte sind klar und übersichtlich aufgebaut – mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die das Nachkochen leicht machen.

  • Appetitmachende Bilder: Jedes Rezept ist mit liebevoll gestalteten Fotos versehen – und das Beste: Andrea hat die Gerichte nicht nur selbst entwickelt, sondern auch selbst gekocht und fotografiert!


Meine Top 3 Lieblingsrezepte

Die Auswahl ist wirklich nicht leicht – es gibt so viele tolle Gerichte! Aber hier sind drei Rezepte, die ich schon mehrfach zubereitet habe und die jedes Mal richtig gut ankommen:

  1. Schoko-Orangen-Brownies

  2. Karfiol im Erdnussmantel mit Wedges

  3. Rummus im Wrap


Kochbuch: Genussvoll die Welt retten
Preis: 32,00 €
96 vegetarische & vegane Rezepte – für jede Jahreszeit!

👉 Du möchtest mehr über das Kochbuch erfahren? Über diesen LINK findest du einen noch besseren Einblick in das Kochbuch.

Beste Grüße,
Diätologin Petra Hömens

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